„Umwerfend“ starker Julian Beuchert

 

Mosbacher Kaderathlet holt sich den Titel des Süddeutschen Meisters

 

Obernburg/Mosbach. (mbe) Drei Judoka des TV Mosbach hatten sich in der Jahrgangsstufe der MU 17 für die „Süddeutschen“, die am vergangenen Wochenende im bayerischen Obernburg ausgetragen wurden, qualifiziert. Hier trafen die sechzehn besten Judoka der drei Landesverbände Baden, Württemberg und Bayern in insgesamt zehn Gewichtsklassen in der Spanne von 43 Kg –Leichtgewicht- bis plus 90 Kg –Superschwergewicht- aufeinander. Neben Urkunden und Medaillen für die vier besten jeder Klasse konnten diese sich zudem für die „Deutschen“, die in vierzehn Tagen in Schwäbisch Gmünd stattfinden, qualifizieren. Um diese Ziele zu erreichen durfte sich jeder Judoka nur einen Ausrutscher, sprich Niederlage leisten, ansonsten fand er sich früher oder später während des Turnierverlaufs auf den „Plätzen“ wieder. Nicht besonders gut lief es bei Benedikt Ritter (-43 Kg) an, der gleich in seinem ersten Kampf auf den Titelmitfavoriten Steffen Hoffmann vom Judoteam Steinheim traf und bereits nach wenigen Sekunden mit Ippon (voller Punkt) verlor. Seinen Trostrundenkampf konnte Benedikt zwar dann gegen Stephen Kreh von der TSG Backnang ausgeglichener gestalten, aber in der zweiten Kampfhälfte verließen ihn dann seine Kräfte, so dass er nach einem Konter seine zweite Niederlage einstecken musste und folglich vorzeitig ausschied. Florian Göltl (-81 Kg) zeigte sich in seinem Auftaktkampf von seiner kämpferischen Seite und besiegte Andre Schölner vom TSV Wernberg mit Ippon. Gegen den späteren Vizemeister Dominik Ulrich vom SV Wettstetten stand er dann allerdings auf verlorenem Posten und wurde von diesem in die Trostrunde geschickt. Von der Hauptrundenniederlage gut erholt, besiegte Florian dann mit einer schönen Vorwärtsrückwärts- Kombination David Mikulic von der TSV March und schaffte hierdurch den Sprung unter die besten. Beim Kampf um den Einzug ins kleine Finale stieß er auf seinen ewigen Widersacher aus Baden, Kevin Breitenberger, vom SV Schwetzingen, dem er nach aufopferungsvollem Kampf denkbar knapp unterlag. Mit dem erreichten 7. Platz durfte Florian aber dennoch sehr zufrieden sein. Julian Beuchert (-50 Kg) traf in seiner Erstrundenbegegnung auf den Drittplatzierten der Bayerischen Meisterschaft, Alexander Klier vom TSV Altenfurt. Julian ließ an seiner Favoritenrolle keine Zweifel aufkommen und nach mehreren kleinen Standwertungen nagelte er seinen Gegner am Boden mit einem Haltegriff fest, so dass nach 25 Sekunden der Gongschlag des Kampfrichtertisches ertönte und ihm somit der Sieg vorzeitig zugesprochen wurde. Auch dem württembergischen Vizemeister Steffen Heil von der Sportschule Kus tusch aus Reutlingen ließ Julian keine Chance und auf einen Wazaari (halber Punkt) für eine Wurftechnik ließ das Mosbacher Ausnahmetalent einen Festhaltegriff folgen, so dass er erneut vorzeitig die Tatami (Wettkampfmatte) als Sieger verlassen konnte. Im Halbfinale angelangt hieß Julians Gegner Paul Ferstl von der SG Waldetzenberg, der als bayerischer Vizemeister angereist war. P Ferstl war auf Julians Kampfstil gut vorbereitet und konnte während der regulären vierminütigen Nettokampfzeit alle Angriffe des Mosbachers abwehren, so dass es in die obligatorische Kampfverlängerung ging, da kein Kämpfer eine Wertung auf seiner Anzeigescore vorzuweisen hatte. Hier machte sich Julians physische Überlegenheit bezahlt und nach einer Minute legte er Ferstl mit einer Abtauchtechnik aufs Kreuz, so dass er auf Grund der „golden-score-Regelung“ in der Kampfverlängerung vorzeitig den Sieg zugesprochen bekam. Im Finale angelangt und die Qualifikation für die „Deutschen“ schon sicher im Heimreisegepäck ging Julian sehr gelassen auf die Matte, um sich dem amtierenden Deutschen Meister Tillmann Walter vom Judoteam Steinheim, den er in seiner Judokarriere bis dato noch nie bezwingen konnte, zu stellen. Taktisch gut eingestellt dominierte Julian den Kampf von Anfang an und ließ auf T. Walter einen Angriff nach dem anderen einprasseln, so dass dieser kaum Möglichkeiten fand, seinerseits aktiv zu werden. Gleichwohl konnte Julian keine Wertung erzielen, so dass er erneut in die Kampfverlängerung mit „golden-score-Regelung“ von den drei Mattenrichtern geschickt wurde. Auch hier das gleiche Spiel wie in den ersten vier Minuten, Julian war am „Drücker“ und konnte sich kleine Vorteile erarbeiten, die aber wiederum zu keiner vorentscheidenden Wertung bis zum Ende der mittlerweile achtminütigen Kampfzeit führten. Jetzt mussten die drei Mattenrichter über Sieg und Niederlage entscheiden, im sogenannten finalen „Kampfrichterentscheid“. Und der Mosbacher wurde mit 3:0 Kampfrichterstimmen eindeutig zum Sieger erklärt. Der Mosbacher darf sich mit seinen gezeigten Leistungen an diesem Wettkampftag, wo er keine einzige Wertung gegen sich hinnehmen musste, berechtigte Hoffnungen machen, auch bei den Deutschen in die Medaillenränge zu kommen.