Julian Beuchert ist erneut Deutscher Judovizemeister

 

Vom Bundestrainer für internationales Turnier in Russland nominiert

 

Schwäbisch Gmünd/Mosbach. (mbe) "Eine Medaille sollte schon drin sein", sagte Julian vor den Deutschen Meisterschaften, der sich gegenüber dem letzten Jahr bei den Süddeutschen Meisterschaften vom dritten auf den ersten Platz steigerte. Die Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen hat der 15-jährige Gymnasiast am NKG selbst geschaffen. Ein halbes Jahr lang sechs bis sieben judospezifische Trainingseinheiten die Woche, dazu zwei bis drei mal Krafttraining sowie Ausdauertraining, die Teilnahme an zahlreichen Lehrgängen sowie regelmäßige Trainingseinheiten am Olympiastützpunkt in Sindelfingen und schließlich das Sammeln von Wettkampferfahrungen bei Turnieren seiner Altersklasse, waren hierfür die beste Basis. In Julians Gewichtsklasse bis 50 Kg waren die 24 besten Judokas aus Deutschland am Start, die sich in insgesamt sechs Gruppenmeisterschaften hierfür qualifiziert hatten. Nach seinem ersten Kampf in der Hauptrunde, den Julian problemlos gegen Stefan Sarner aus Niedersachsen gewann, traf Julian im Achtelfinale auf Marvin Büttner aus Berlin, der in der ersten Runde ein Freilos hatte. Der Mosbacher Judoka, der M. Büttner noch aus dem vergangenen Jahr kannte, setzte sich gegen ihn erneut sehr souverän im Stand und am Boden durch und ging mit mehreren kleinen (Koka) und mittleren Wertungen (Yuko) in der ersten Kampfhälfte deutlich in Führung. In der letzten Kampfminute verwickelte Julian M. Büttner in den Bodenkampf und zwang dort seinen Gegner mit einer Haltetechnik zur Aufgabe. Im Viertelfinale angelangt, hieß Julians Gegner Denis Ehrmann, einer der Mitfavoriten auf den Titel des Deutschen Meisters vom Judoverband Thüringen, seines Zeichens Mitteldeutscher Meister und letztjähriger Bronzemeadillengewinner auf den DEM. Da sich beide sehr gut von Wettkämpfen und Lehrgängen auf Bundesebene kannten, lief die Begegnung sehr ausgeglichen an, wobei Julian der etwas aktivere Judoka war. Da nach der vierminütigen Nettokampfzeit keiner eine Wertung auf seinem Konto hatte, ging es in die Verlängerung, bei der derjenige gewinnt, der die erste Wertung erzielt. Da auch hier keiner der Kämpfer nach nunmehr acht Minuten effektiver Kampfzeit keine Wertung erzielte, entschieden die drei Mattenrichter 2:1 für den Mosbacher. Im Halbfinale angelangt, traf Julian auf den Westdeutschen Vizemeister, Nicki Graczyk. Aber auch vor diesem schwierigen Kampf war Julian, der sich im Viertelfinale eine Fußverletzung zuzog, kaum Nervosität anzumerken. Hochkonzentriert ging er nach seinem Aufruf auf die Matte und konnte seinem Gegner seinen Kampfstil aufzwingen, so dass dieser nach und nach immer passiver agierte und sich gerade so über die normale Kampfzeit retten konnte. In der Kampfverlängerung trumpfte Julian mit zahlreichen Wurfansätzen ob seiner konditionellen Überlegenheit nochmals auf und gewann am Ende mit 3:0 Kampfrichterstimmen. Der Einzug ins Finale war hiermit geschafft. Jetzt waren für Julian Beuchert fünf Stunden warten angesagt, denn alle Finalkämpfe der zehn Gewichtsklassen wurden am Ende dieser Deutschen Meisterschaft vor den zahlreich erschienenen Gästen, Zuschauern und Judoprominenz ausgetragen.

 

Julians Finalgegner war Ron Hendricks, der Nordwestdeutsche Meister, der zuvor seine Gegner allesamt vorzeitig besiegen konnte und bis dato, genau wie der Mosbacher, keine einzige Wertung gegen sich hinnehmen musste. So entwickelte sich zunächst ein sehr ausgeglichener Kampf, ohne dass sich einer der beiden Finalisten kampfentscheidende Vorteile sammeln konnte. Im weiteren Verlauf dieses spannenden Finals gewann R. Hendricks zunehmend die Oberhand, da Julian auf Grund seiner Fußverletzung, insbesondere im Bodenkampf, der Spezialität des Mosbachers, deutlich gehandicapt war. Trotzdem schaffte Julian den Sprung in die Kampfverlängerung, wo er nach einer Minute mit einer kleinen Wertung (Koka) gegen R. Hendricks auf Grund der „Golden-Score-Regelung“ vorzeitig verlor. Dennoch konnte sich Julian über diesen 2. Platz freuen, zumal er vom Bundestrainer Richard Trautmann auf Grund seiner Leistungen für ein internationales Turnier und Trainingscamp Mitte April in Russland nominiert wurde.