Erstmals mit dem Bundesadler auf der Brust

 

Julian Beuchert -50 kg wurde vom Deutschen Judobund für das Internationale U17 Turnier am 12. und 13. April 2008 in Tver / Zentralrussland nominiert –sportlich aber auch kulturell viel Neues erfahren – Platz 7 unter den weltbesten Judoka Zentralasiens erkämpft


Tver/Mosbach. (mbe) Tver ist eine Stadt mit etwa 400.000 Einwohnern in Zentralrussland, rund 170 km nordwestlich von Moskau an der Wolga gelegen. Durch die Stadt verlaufen die wichtigsten Verkehrsverbindungen zwischen Moskau und Sankt Petersburg und Tver ist eines der größten Industrie- und Kulturzentren Russlands. Das Stadtzentrum von Tver ist ein klassizistisches Plan-Kunstwerk. Da die Stadt 1763 von einem Feuer völlig zerstört wurde, ließ Katharina die Große sie im Stil des Frühklassizismus wieder aufbauen und verpflichtete dazu die bedeutenden klassizistischen Architekten Carlo Rossi und Matwei Kosakow. Deren Bauten verleiteten Katharina schließlich zum Urteil, dass Tver nach St. Petersburg die schönste Stadt des Russischen Reiches sei und auch heute noch ziehen die architektonischen Glanzpunkte der Altstadt jedes Jahr unzählige Touristen an. Das Stadtbild wird geprägt durch das prächtige Stadtpalais Katharinas der Großen, in dem heute ein Kunstmuseum untergebracht ist. Neben diesen kulturellen Neuigkeiten und Sehenswürdigkeiten musste der Mosbacher Kaderathlet, erstmals mit dem Bundesadler auf der Brust, auch auf einem hochkarätig besetzten Judoturnier auf die Tatami (Judomatte), um sich in der Klasse -50 Kg den weltbesten Judoka Zentralasiens zu stellen. Gleich in seiner Erstrundenbegegnung traf Julian auf den späteren Viertelfinalisten aus Russland, dem er nach hartem Kampf mit Kampfrichterentscheid unterlag und so in die Hoffnungsrunde geschickt wurde. Hier zeigte der Mosbacher, dass er nicht nur zu Deutschlands besten Judoka dieser Klasse gehört, sondern auch auf internationalem Parkett mithalten kann. Mit vier Siegen in Folge über Auswahlkämpfer aus Griechenland, Armenien, der Türkei und aus Russland bugsierte sich der Mosbacher auf den 7. Platz, wo er im Kampf um den Einzug ins kleine Finale einem ukrainischen Judoka knapp unterlag. Vom Deutschen Judobund (DJB) schnitt Julian damit am ersten Wettkampftag als Zweitbester Junge ab und erhielt von seinen Nationaltrainern ein dickes Lob. Mit diesem Erfolg hat der Mosbach neben Ron Hendricks, einem NRW-Kaderathlet und seines Zeichens Deutscher Meister, der allerdings bereits nach seinem ersten Kampf ausgeschieden war, die besten Chancen für die Europameisterschaften der U17, die im Juni stattfinden, nominiert zu werden. Zum Show-down der beiden deutschen Athleten kommt es dann am 10. Mai in Berlin, wo sie bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften die Nominierung unter sich wohl endgültig ausmachen werden. Die Vorbereitungen hierfür beginnen für Julian am Montag in Tver, wo die Judoka des Deutschen Judobundes zwei Tage lang an einem internationalen Trainingscamp teilnehmen, ehe dann am Mittwoch der Rückflug für Julian via Berlin nach München erfolgt.