Wanne-Eickel/Mosbach. (mbe) „Ein weiter Weg der sich doppelt lohnte“, so der sportliche Leiter und Trainer der Judoabteilung Manfred Beuchert voll des Lobes über seine beiden U20-Judoka Verena Thumm und Julian Beuchert (Bild: Vereinstrainer M. Beuchert mit den Bronzemedaillengewinnern Julian Beuchert und Verena Thumm), die bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der U20 den derzeitigen Höhenflug der erfolgsverwöhnten Mosbacher Judoka eindrucksvoll fortsetzten. Zunächst musste am Vormittag Verena in der schönen Halle des DSC Wanne-Eickel, der diese Meisterschaften hervorragend und in toller Atmosphäre ausrichtete, auf die Wettkampfmatte. Aber Verenas erste Gegnerin Chantal Rehmann (NRW) machte der Mosbacherin den Einstieg in dieses Turnier richtig schwer. Nach vier bangen Minuten gelang es der Mosbacher D-Kaderathletin jedoch mit einer mittleren Wertung die Oberhand zu behalten und ins Achtelfinale der besten 25 Judoka Deutschlands einzuziehen. Allerdings stoppte Lisa Hartmann vom PSV Leipzig die Mosbacherin, so dass Verena auf Grund des Folge- und damit Poolsieges von Hartmann in die Trostrunde bugsiert wurde. Offensichtlich durch die Niederlage wachgerüttelt besiegte Verena alle drei Trostrundengegnerinnen vorzeitig mit Sumi-gaeshi, ihrer Spezialtechnik, und sicherte sich im fünften Anlauf erstmals einen Platz auf dem Siegerpodest bei einer „Deutschen“ und nahm folglich mit großer Freude und Erleichterung die Bronzemedaille bei der Siegerehrung empfang. Darüber hinaus wurde Verena noch als „schnellste Judoka“ geehrte, da sie ihren ersten Trostrundenkampf bereits nach 12 Sekunden beendete und erhielt als Sachpreis ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Schnellste Judoka 2009“.

Mit Julian Beuchert ,der sich trotz sechsmonatiger Verletzungspause bei den Süddeutschen vor drei Wochen als Vizemeister für dieses Turnier der TOP 25 in Deutschland qualifizierte, hatte der TVM ein weiteres heißes Eisen im Kampf um die Medaillenplätze im Feuer. Mit Losglück –Freilos- traf Julian in seiner Zweitrundenbegegnung gleich auf einen Mitfavoriten für die Medaillenplätze, nämlich Dennis Ehrmann aus Thüringen. Nach kurzem Abtasten ergriff zunächst Ehrmann die Initiative und sammelte leichte Vorteile, die sich aber zunächst in keiner Wertung niederschlugen. Knapp nach der Hälfte der Kampfzeit setzte Julian eine seiner Spezialtechniken -Yoko-tomoe-nage- an und bekam hierfür einen Ippon (voller Punkt) zugesprochen. Hoch motiviert über diesen Sieg zog Julian ins Viertelfinale ein, wo er auf Jan Ziegens (NRW) traf, der zuvor selbst zwei schnelle Siege einfuhr und gleichermaßen selbstsicher auf die Matte trat. Doch der Mosbacher dominierte die gesamte Wettkampfzeit und holte sich insgesamt drei Yuko-Wertungen, so dass er völlig verdient ins Halbfinale dieser Deutschen Meisterschaft einzog. Dort wartet mit Ron Hendricks, dem Fünftplatzierten der EM 2008, allerdings ein richtig dicker Brocken auf Julian Beuchert. Nach ausgeglichem Kampf entwickelte sich in der zweiten Minuten ein Bodenkampf den R. Hendricks mit einem Würgegriff erfolgreich abschließen konnte und damit den Mosbacher ins „kleine Finale“, dem Kampf um Platz 3 schickte. Diesen wollte Julian unbedingt gewinnen. Doch der Nordostdeutsche Meister Kevin Schuchardt, der bei diesem Turnier „nur“ wegen einer Kampfrichterentscheidung (1:2) in die Trostrunde geschickt wurde, musste hierfür erst geschlagen werden. In den ersten beiden Minuten sah es eher danach aus, als dass der Berliner Judoka die Matte als Sieger verlassen könnte, da er bis dahin etwas aktiver als Julian agierte und der Mosbacher mit einer Passivitätsverwarnung (Shido) „angeschlagen“ schien. Nach drei Minute und siebzehn Sekunden gelang Julian jedoch im Kumi-Kata (Griffkampf) ein entscheidender Vorteil, den er mit seiner Spezialtechnik, einem tiefen Schulterrad (Kata-Guruma) mit Ippon abschloss. Mit dem gewinn der Bronzemedaille gelang dem Mosbacher damit im dritten Jahr in Folge (2007 und 2008 jeweils Deutscher Vizemeister U17) und seinem ersten Jahr in der U20 eine Podestplatzierung unter den besten Judoka in Deutschland.