(rei) Möckmühl/Mosbach. Die jungen Kämpfer der Judoabteilung des TV Mosbach konnten am vergangenen Wochenende einen weiteren eindrucksvollen Erfolg erringen. Alle fünf angetretenen Judoka kehrten mit einem Podestplatz nach Hause zurück.

 

Als einziges Mädchen startete dabei Annika Englert bei den Jugendlichen U17 bis 57 kg. Schon im ihrem ersten Kampf griff sie sofort sehr engagiert an, zwang Mira Krinner vom JSC Pfaffenweiler mit einer Fußtechnik zu Boden. Es gab zwar keine Wertung der Kampfrichter, doch Annika nutzte die Gelegenheit und ging sofort in einen Festhalter über. Sie machte es kurz noch einmal spannend, als ihre Gegnerin sich kurz vor Ablauf der erforderlichen Zeit doch befreien konnte. Die Mosbacherin ließ sich jedoch nicht beirren und setzte gleich zu einem neuen Haltegriff an, der ihr diesmal den Sieg sicherte. In der nächsten Begegnung traf sie dann auf Larah Austin aus Eltingen. Annika zeigte wieder sehr deutlich ihre Stärke und besiegte die Württembergerin mit einer schönen Wurftechnik, die die Kampfrichter mit einem vollen Punkt belohnten. Damit durfte sie sich am Ende des Kampftages ganz oben auf dem Treppchen die Goldmedaille umhängen.

Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen kämpfte ich mit Christian Clappier ein weiterer Mosbacher in der U17 durch den Wettkampftag. Leider hatte er an diesem Tag nicht das erforderliche Gewicht für seine gewohnte Gewichtsklasse und musste daher statt bis 73kg hier bis 81kg antreten. Er tat sich zu Beginn sehr schwer und kämpfte sehr verhalten, was dazu führte, dass er sowohl gegen Jan König vom vom TSG Backnang als auch gegen den Rothenburger Arno Heide seinen Gegnern zu viel Raum ließ. In der Konsequenz musste er beide Begegnungen abgeben. Danach drehte er aber auf und sicherte sich zunächst den ersten Sieg gegen Adrian Molinari aus Backnang mit einer sehr guten Kontertechnik. Im seinem letzten Kampf traf er dann auf Paul Würsche, ebenfalls aus Backnang. Christian zeigte hier den Kampfgeist, den er in den ersten beiden Kämpfen hatte vermissen lassen und bezwang seinen Gegner in einem Festhalter. Besonders hoch sind diese Siege einzuordnen, weil sowohl Molinari als auch Würsche aus einem erfolgreichen Bundesligaverein kommen.

Bei den Männern waren aus Mosbacher Sicht Kim und Kai Grokinsky in der Klasse bis 81kg und Sascha Kirschen bis 66kg angetreten. Zusätzlich zu der begehrten Medaille gab es hier noch den Anreiz eines Preisgeldes in Höhe von 100 Euro für den Erstplatzierten. Sascha startete mit einem Sieg gegen Sean Skywalker vom ASV Möckmühl gewohnt routiniert ins Turnier. Er ließ keinen Zweifel an seiner Form erkennen und gewann mit vor Ende der Kampfzeit mit einem vollen Punkt. Auch der Erbacher Tobias From musste sich dem Mosbacher geschlagen geben, als dieser sich mit einem Schulterwurf durchsetzen konnte. Als nächstes wartete Luca Hangstörter vom TV Vaihingen Enz. Sascha kämpfte weiterhin konzentriert und setzte seine Techniken konsequent um, was ihm einen weiteren Sieg, diesmal durch eine Würgetechnik, einbrachte. Nunmehr im Halbfinale traf er auf Gregor Wache, einen weiteren Möckmühler Kämpfer. Hier musste Sascha schon deutlich arbeiten, holte sich aber einen halben Punkt, den er über die gesamte Kampfzeit halten konnte. Damit stand er nun im Finale gegen Max Bschlangaul. Beide Athleten kämpften engagiert, konnten aber bis zum Ende des Kampfes keine aussagekräftige Technik durchsetzen, die zu einer Wertung geführt hätte. Damit mussten sie in die Verlängerung. Hier konnte sich der Mosbacher schließlich durchsetzen und gewann am Ende doch noch mit einem vollen Punkt, was ihm bei der Siegerehrung den obersten Platz auf dem Treppchen bescherte.

Mit den Großkinsky-Brüdern hatte man bis 81kg gleich zwei Eisen im Feuer. Kai hatte an diesem Tag einen besonders guten Lauf. Nachdem er im ersten Kampf David Klaudt aus Oberstenfeld mit einem tiefen Schulterwurf abgeschossen hatte, traf er mit dem Ilsfelder Jan Esch auf einen unbequemeren Gegner, bei dem er über die volle Kampfzeit gehen musste und schließlich mit einer kleinen Wertung die Nase vorn hatte. Als nächstes stand Kai Fabian Daiber gegenüber, der für den TSV Laichingen an den Start ging. Diese Begegnung konnte er wieder klar dominieren und mit einem vollen Punkt für eine Fußwurf vorzeitig beenden. Nur einen Sieg vom Finale entfernt erwartete ihn nun Adrian Nieß aus Heubach. Wie Sascha machte auch Kai es spannend und ging ohne Wertung über die gesamte Kampfzeit. Und ebenso gelang ihm in der Verlängerung der entscheidende Wurf, der ihn ins Finale katapultierte. Nach dieser starken Leistung hatte er es nun noch einmal mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun, sodass auch hier in der regulären Kampfzeit keinem der Judoka eine Wertung gelang. Auch im anschließenden Golden Score schaffte es keiner sich wirkungsvoll durchzusetzen. Jedoch sahen die Kampfrichter den Mosbacher schlussendlich als aktiver und sprachen ihm den Sieg und damit den ersten Platz zu.

Weniger Glück hatte sein Bruder bei diesem Wettkampf. Er begann ohne Probleme gegen Alex Schmied vom ASV Freudenstadt und siegte klar mit einem vollen Punkt. Auch in der nächsten Begegnung fand er schnell in den Kampf und ließ Adrian Nieß keine Chance. Während seines dritten Kampfes jedoch zog er sich eine Knieverletzung zu, die ihn während des restlichen Kampfes soweit einschränkte, dass er nicht so angreifen konnte wie es ihm sonst möglich gewesen wäre. Trotzdem stand er die Begegnung bis zum Ende durch und musste sich nur mit einer kleinen Wertung geschlagen geben. Seine vorhergehenden Siege hatten ihn jedoch schon soweit nach vorne gebracht, dass er trotz der Niederlage als Drittplatzierter ebenfalls eine Medaille errungen hatte.

Trainer und Betreuer Reiner Frank war voll des Lobes über seine Schützlinge, sei doch die Medaillenausbeute ausgenommen mit 3 ersten und 2 dritten Plätzen mehr als gut einzustufen.