Boras/Mosbach. Wie schon im vergangenen Jahr reiste die Mosbacher Ausnahmeathletin Verena Thumm am vergangenen Wochenende ins schwedische Boras, um beim Hiku European Cup ihr Glück zu versuchen. Sie startete in ihrer gewohnten Klasse -52kg mit 13 weiteren jungen Sportlerinnen aus ganz Europa. Im ersten Kampf ging es gegen die Polin Karolina Pienkowska. Hier geriet sie nach einem zunächst ausgeglichenen Kampf in der zweiten Minute nach einer Unachtsamkeit in den Boden. Die Polin nutze ihren Vorteil und setzte einen starken Armhebel an. Verena gab sofort auf, was jedoch von den Kampfrichtern zu spät registriert wurde. Der erste Weg nach diesem Kampf führte daher zu den Sanitätern. Verena entschloss sich aber weiterzukämpfen und zeigte eine starke Leistung. In der Trostrunde traf sie auf Anni Kala (Finnland). Durch die Verletzung eingeschränkt konnte sie nicht wie gewohnt auftreten und musste über die volle Zeit gehen. Jedoch konnte sie sich durch einen schönen Selbstfallwurf einen halben Punkt sichern und über die gesamte Kampfzeit verteidigen, sodass sie verdient in die nächste Runde einzog. Die Gegnerin hier hieß Anastasiya Dindyuk (Russland). Diese hatte der Mosbacher Kämpferin nichts entgegenzusetzen und Verena hatte den Kampf schon nach wenigen Sekunden für sich entschieden. In der nächsten Begegnung ging es dann um eine mögliche Bronzemedaille gegen die Russin Olga Gagarina. Verena kämpfte hoch konzentriert, griff an, ohne jedoch zum Erfolg zu kommen und ließ ihrer Kontrahentin keinen Raum für eigene Aktionen. Die Kampfrichter sahen daher bei der Russin zu wenig Engagement und bestraften sie mehrfach, sodass Verena kurz vor Schluss mit einem halben Punkt in Führung lag. Dann jedoch täuschte Gagarina eine Hüfttechnik an, die die Mosbacherin kontern wollte. Der Griff ans Bein, der bei der Kontertechnik erlaubt gewesen wäre, wurde ihr dabei zum Verhängnis, da kein richtiger Angriff vorausgegangen war und der Griff an die Hose daher nicht zulässig. Obwohl der Kampf am Ende verloren ging, ist Verenas Kampfmoral nach der Verletzung im ersten Kampf zu bewundern. Der fünfte Platz ist in diesem Licht eine noch bessere Leistung. Trainer Reiner Frank lobte seine junge Sportlerin und hofft, dass sie bald in alter Stärke wieder angreifen kann.