5. Platz bei den „Deutschen“ – äußerst knapp am Edelmetall vorbeigeschrammt

Rüsselsheim. (mbe) So gerne hätte es die 15-jährige Verena Thumm ihrem Vereinskamerad Julian Beuchert, der am Vortag den Titel des Deutschen Vizemeisters errang, nachgemacht und sich sowie der Judoabteilung in ihrem fünfzigsten Jubiläumsjahr bei ihrer letzten Deutschen Meisterschaften als Jahrgangsälteste (FU 17) eine Medaille erkämpft. Bisher gelang dies in der Judoabteilung des TV Mosbach bei den Frauen lediglich Petra Wagner 1971, die damals den 3. Platz erkämpfte und bei den Männern war der einzige Medaillengewinner bis zu diesem Jahr Peter Kretz, der sich 1968 als Deutscher Vizemeister in die Siegerliste eintrug:

Trotz eines hervorragenden Einstiegs mit einem Sieg gegen die spätere Bronzemedaillengewinnerin, Sabine Struve aus Nordrhein-Westfalen, in die Meisterschaft, schlidderte Verena an diesem ehrgeizigen Ziel hauchdünn vorbei. Auch im Achtel- und Viertelfinale zeigte die Mosbacher D-Kaderathletin mit zwei souveränen Siegen, dass sie zu den heißesten Anwärterinnen auf eine Medaille in ihrer Gewichtsklasse bis 48 kg zählt. Im Halbfinale angelangt schien der Traum Verenas bei ihrer dritten Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft in Folge endlich in Erfüllung zu gehen, denn so weit war sie in den Vorjahren, wo sie auf den Plätzen elf und sieben landete, noch nie gekommen. Aber mit der Mitteldeutschen Meisterin, Jessica Lindner aus Sachsen, stand ihr ein äußerst „harter Brocken“ als Gegnerin gegenüber, da auch sie bis dahin makel- und fehlerlos agierte. Als Verena während des zunächst ausgeglichen Kampfes in eine Festhaltechnik geriet, gab es daraus kein Entkommen mehr und Verena wurde mit dieser Halbfinalniederlage von J. Lindner in das so genannte „kleine Finale“, dem Kampf um Bronze, bugsiert. Hier stieß Verena erneut auf ihre Erstrundengegnerin S. Struve (NRW). S. Struve hatte sich auf Verena sehr gut eingestellt und bereitete der Mosbacherin im Kumi-Kata, dem Kampf um den Griff, große Schwierigkeiten, so dass Verena wegen Passivität eine Verwarnung (Shido) ausgesprochen bekam. Trotz zahlreicher Angriffversuche Verenas gelang es S. Struve das Vorrundenergebnis in diesem entscheidenden Kampf um Bronze zu drehen und sie rettete die kleine Wertung zu ihren Gunsten über die Zeit. Trotz kurzfristiger und auch verständlicher Enttäuschung bei Verena, konnte sie sich bei der Siegerehrung wieder freuen, war dies doch auch ihr bisher bestes Abschneiden bei einer „Deutschen“.