Mosbacher Kaderathlet präsentierte sich in blendender Verfassung

ImageRüsselsheim/Mosbach. (mbe) „Einen Podestplatz bei den Deutschen, das wär´s“, äußerte sich Julian nach seiner Qualifikation vor vierzehn Tagen bei den Süddeutschen, wo er sich die Bronzemedaille erkämpfte.  Die Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen hat der 14-jährige Gymnasiast am NKG zusammen mit seinem Vater und Trainer selbst geschaffen. Ein halbes Jahr lang fünf bis sechs Trainingseinheiten die Woche, die Teilnahme an zahlreichen Lehrgängen sowie Trainingseinheiten am Olympiastützpunkttraining in Sindelfingen und schließlich das Sammeln von Wettkampferfahrungen bei Turnieren seiner Altersklasse waren hierfür die beste Basis. In Julian´s Gewichtsklasse bis 43 Kg waren die 24 besten Judokas aus Deutschland am Start, die sich in insgesamt sechs Gruppenmeisterschaften hierfür qualifiziert hatten. Nach einem Freilos im ersten Durchgang der Hauptrunde traf Julian auf Marvin Büttner aus Berlin, der sich in seinem Vorkampf gegen Toni Freitag aus Sachsen durchsetzte. Der Mosbacher Judoka begann seinen ersten Kampf bei einer Deutschen Meisterschaft sehr souverän und ging mit mehreren kleinen (Koka) und mittleren Wertungen (Yuko) in der ersten Kampfhälfte deutlich in Führung. In der letzten Kampfminute verwickelte Julian M. Büttner in den Bodenkampf und zwang dort seinen Gegner mit einer Würgetechnik vorzeitig zur Aufgabe. Im Achtelfinale angelangt, hieß Julian´s Gegner Tobias Teucke vom Judoverband Pfalz. Beide Judoka kannten sich schon von mehreren Turnieren. Zuletzt trafen beide in Landau beim internationalen „Zwing Cup“ gleich zweimal aufeinander. Damals konnte jeder einen Kampf für sich entscheiden. Entsprechend ausgeglichen lief die Begegnung an, wobei Julian der deutlich aktivere Judoka war. Da nach der vierminütigen Nettokampfzeit keiner eine Wertung auf seinem Konto hatte, ging es in die Verlängerung, wo derjenige gewinnt, der die erste Wertung erzielt. Nach einer Minute setzte Julian einen Schulterwurf an, für den die Mattenrichter eine Koka-Wertung aussprachen, so dass Julian zum Sieger erklärt wurde. Ebenfalls für das Halbfinale qualifizierte sich der Mitteldeutsche Meister, Dennis Ehrmann aus Thüringen, der sich in seinem Pool überraschend gegen den Süddeutschen Meister, Mario Häckel aus Reutlingen, durchsetzte. Aber auch vor diesem schwierigen Kampf war Julian kaum Nervosität anzumerken. Hochkonzentriert ging er nach seinem Aufruf auf die Matte und nach nur dreißig Sekunde konnte Julian einen Wurfansatz von Ehrmann kontern, so dass er mit Wazaari (halber Punkt) in Führung ging. Danach sah sich Julian zahlreichen Angriffsattacken seines Gegners ausgesetzt, denen er aber flink und geschickt ausweichen konnte. Im Gegenteil, erneut konnte Julian einen solchen Angriff kontern und erhielt nochmals eine mittlere Wertung zugesprochen. Diese Führung brachte der Mosbacher dann taktisch geschickt über die Zeit. Zwar musst er hierfür eine Verwarnung (Shido) in Kauf nehmen, was an seinem Sieg nichts mehr änderte. Der Einzug ins Finale war hiermit hoch verdient geschafft. Jetzt waren für Julian Beuchert zwei Stunden warten angesagt, denn alle Finalkämpfe der zehn Gewichtsklassen wurden am Ende dieser Deutschen Meisterschaft auf der mittleren von fünf Wettkampfmatten vor den zahlreich erschienenen Gäste, Zuschauer und Judoprominenz ausgetragen.

ImageJulians Finalgegner kam ebenfalls aus Baden-Württemberg und dem Mosbacher bestens bekannt: Walter Tillmann der Süddeutsche Vizemeister vom Judoteam Steinbach hatte sich in seinem Pool als bester erwiesen und sich somit ebenfalls für das Finale qualifiziert. Es entwickelte sich ein sehr ausgeglichener Kampf, da sich beide Judoka von zahlreichen Turnieren und Lehrgängen bestens kennen, indem allerdings Julian in der ersten Kampfhälfte aktiver agierte und T. Walter deshalb eine Passivitätsverwarnung (Shido) erhielt. Julian gelang es allerdings nicht diesen hauchdünnen Vorsprung über die Zeit zu bringen. T. Walter konnte durch seinen Spezialwurf (Sumi-gaeshi) einen Yuko in der dritten Minute erzielen, so dass er nunmehr in Front lag. Julian versuchte in der verbleibenden Kampfzeit ebenfalls nochmals mehrere Angriffe in eine Wertung umzusetzen, aber T. Walter wich diesen geschickt aus bis der „Mattengong“ dieses spannende Finale zu Gunsten von T. Walter beendete.  Dennoch war die Freude bei Julian Beuchert (Bild) über den Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft, seinem größten Erfolg in seiner achtjährigen „Judolaufbahn“, riesengroß. Auch Abteilungsleiter Jürgen Roskiewitz und sportlicher Leiter Heinz Schmidt freuten sich riesig über den Erfolg Julians, der der Judoabteilung in ihrem 50. Jubiläumsjahr ein tolles Geschenk bereitete und die Mosbacher Fahnen somit über den Landesverband Baden hinaus auf Bundesebene bekannt machte.