Der Mosbacher Kaderathlet präsentierte sich in Berlin in bestechender Form 

Berlin/Mosbach. (mbe) Judo total hieß es am vergangenen Wochenende in Berlin. Bereits zum dritten Mal fanden die Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften der Jungen unter 17 Jahren in der Hauptstadt statt und im Sportforum Hohenschönhausen, der Austragungsstätte, waren rund 400 Judokas aus allen Bundesländern, zwanzig europäische Ländern und Kanada zu Gast. Darunter auch der für den TV Mosbach startende Julian Beuchert (-43 kg), der mit der Kadermannschaft baden-württembergs anreiste. Nach einem Freilos in der ersten Hauptrunde hieß Julians erster Gegner Diederik Pondam aus den Niederlanden. Der Kampf gestaltet sich über die gesamte vierminütige Nettokampfzeit sehr ausgeglichen. Als sich D. Pondam wohl schon auf eine Verlängerung einstellte nutzte Julian eine Unaufmerksamkeit seines Gegners fünf Sekunden vor dem Ende der regulären Zeit aus und konterte den Holländer mit Te-guruma am Mattenrand, so dass er mit einer mittleren Wertung (Yuko) den Kampf zu seinen Gunsten noch vorzeitig entscheiden konnte. Im Viertelfinale stieß Julian auf den starken Österreicher Andreas Tiefgraber aus Salzburg, der zuvor den als Mitfavorit eingestuften Polen Patryk Piotrowski aus Warschau aus dem Titelrennen warf. Erneut ging Julian hochkonzentriert auf die Matte und zwang dem Österreicher von Anfang an seinen Kampfgriff auf, so dass dieser zu keinem Zeitpunkt Julian gefährdete. Nach zwei Minuten konnte Julian diese Überlegendheit dann auch in zwei Wertungen umsetzen und setzte sich mit einem Yuko und einem Wazaari (halber Punkt) uneinholbar für den Österreicher ab. Somit war das Halbfinale erreicht. Und erneut traf hier der Mosbacher auf einen Österreicher und zwar Bernhard Lang, der sich zuvor gegen Jason Westwood aus Nordrhein-Westfalen und den Holländer Junior Degen durchsetzen konnte. Von Anfang an übernahm das Mosbacher Ausnahmetalent die Initiative und drängte den Österreicher mit zunehmender Zeit immer mehr in die Defensive. In der zweiten Kampfeshälfte wurde Julians physische sowie taktische Überlegenheit mit einer mittleren Wertung belohnt. Einen schlecht vorbereiten Angriff des Österreichers konterte Julian schließlich eine Minute vor Schluss erneut mit einer seiner Spezialtechniken (Te-guruma) und bekam hierfür Ippon (voller Punkt) vom Mattenrichter zugesprochen. Damit stand der Mosbacher im Finale und spätestens zu diesem Zeitpunkt stand für ihn nach einer eisenharten, vierwöchigen Vorbereitung mit täglichen Trainingseinheiten fest: "Berlin war "die" Reise wert". In dieser Finalbegegung stand ihm wiederum ein Kaderathlet Österreichs gegenüber und zwar Marco Bonnecker aus Salzburg. Mental von seinen beiden Landestrainern Mirko Grosche und Bruno Tsafak gut vorbereitet ging Julian zuversichtlich in diese Finalbegegnung. Nach anfänglichem Abtasten entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf. Bei dem Österreicher, der zusammen mit seinen Trainern Julians Kampfstil zuvor beobachtete und analysierte, liefen die Angriffversuche des Mosbachers deshalb zunächst ins Leere. Eine für den Österreicher aussichtsreiche Bodensituation konnte der Mosbacher Bodenspezialist zu seinen Gunsten wenden und seinerseits einen Festhaltegriff daraus entwickeln und ansetzen. Um den Kampf vorzeitig zu beenden musste Julian diesen Festhalter insgesamt 25 Sekunden durchhalten. M. Bonnecker versuchte sich mit aller Kraft zu befreien, bis schließlich der Mattengong ertönte, der Kampfrichter hierauf für Julian eine Ippon-Wertung vergab und ihn zum Sieger erklärte. "Eine bärenstarke Saison; Deutscher Vizemeister, 5. Platz bei den internationalen Bremen Masters und jetzt das Sahnehäubchen, Internationaler Deutscher Meister", waren die lobenden Worte der beiden Landestrainer, die ihrem Schützling zu diesem Riesenerfolg zusammen mit seinem Heimtrainer und Vater Manfred Beuchert gratulierten. Diesen Glückwünschen schlossen sich auch Judo-Abteilungsleiter Jürgen Roskiewitz und Sportlicher Leiter Heinz Schmidt an, als sie telefonisch vom herausragenden Abschneiden Julians informiert wurden, der damit seit Bestehen -und das ausgerechnet im 50. Jubiläumsjahr- zum erfolgreichsten Judoka der Judoabteilung avancierte.